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Die Stuttgarter des Jahres 2023
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1. Preis: Hasan Atamish
„Jeder sollte sich in seiner Wohnung wohlfühlen“ – sagt Hasan Atamish. Und da diese für viele alte Menschen und für Menschen mit einer Behinderung oft nur ein Wunschtraum ist, weil zu viele Hindernisse in den eigenen vier Wänden ein selbstbestimmtes Leben erschweren oder gar unmöglich machen, hilft er mit seinem Know How als Architekt. In der Werkstatt Wohnen können sich Betroffene eine barrierefreie Musterwohnung ansehen und danach mit Atamish vor Ort in ihrem eigenen Zuhause die Möglichkeiten ausloten, wie die Wohnung ihren Bedürfnissen angepasst werden kann und welche Fördermöglichkeiten es gibt. „Am wichtigsten ist meistens das Badezimmer“, weiß er. Sein Pate Tristan Metzler bewundert sein Engagement, Menschen in einer schwierigen Lebenslage bei der Wohnberatung des Deutschen Roten Kreuzes tatkräftig zu helfen – und dies, obwohl der beruflich durch die Betreuung von Bauprojekten in ganz Deutschland sehr eingespannt ist.
2. Preis: Alexander Knecht
Ballsport ohne zu sehen, wo der Ball gerade hinrollt? Alexander Knecht ermöglicht es blinden Menschen seit 30 Jahren, Freude am Wettkampf beim Goalball zu haben. So nennt sich die weltweit beliebteste Ballsportart für Menschen mit einer Sehbehinderung. Das Ziel besteht darin, einen Ball in das gegnerische sieben Meter breite Tor zu werfen. „Gespielt wird auf Gehör“, erklärt Knecht, denn in dem Ball, der das Gewicht eines Volleyballs hat, sind Glöckchen. „Es ist eine faszinierende Sportart“ – sagt er begeistert. Seit seiner Kindheit ist er aktiv im Blindensport, denn sein Vater ist im Zweiten Weltkrieg durch eine Verletzung erblindet und hatte die Blindensportgruppe gegründet. Knecht ist nicht nur Trainer und Promotor für den Goalball und Torball, einer weiteren Blindensportart, sondern war bereits sechsmal bei den Paralympics Schiedsrichter für diese Sportarten. „Ohne sein Engagement würde es den Goalball in Stuttgart gar nicht geben“, sagt seine Patin Theresa Stahl. Sie schätzt besonders seinen grenzenlosen Optimismus.
3. Preis: Tanja Prause
„Props“ bedeutet in der Sprache des HipHop Wertschätzung und Respekt. Und genau darum geht es im gleichnamigen Kulturprojekt von Tanja Prause. Hier finden beim Theaterspielen, beim Tanzen, Musik machen, Malen, Designen, Fotografieren und vielem anderen mehr Kinder und Jugendliche aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen zusammen: Kinder aus begüterten und bedürftigen Familien, mit einer Behinderung, mit Migrationshintergrund – sie alle können sich hier kostenlos ausprobieren und das Erlernte in ihrem eigenen Umfeld wie der Schule oder im Stadtteil weiter umsetzen, zum Beispiel mit einer Aufführung. „Du bist wertvoll, Du hast etwas zum Weitergeben“ – das sollen die Kinder hier erleben, sagt Tanja Prause. Bei Props wurde nicht nur unter den Kindern, sondern auch unter den Eltern schon manche Freundschaft zwischen den unterschiedlichsten Menschen geschlossen. Patin Inge Binder freut sich, dass hier Kinder ihre Talente entdecken können und Leute zusammenkommen, die sich sonst nie begegnet wären.
Sonderpreis Jury: Heinz und Hildegard Wienand
Seit Jahrzehnten erforschen sie die Schicksale von Menschen, die in der NS-Zeit in Feuerbach und in Weilimdorf verfolgt und ermordet wurden. Unermüdlich berichten sie vor allem jungen Menschen bei ihren Vorträgen über das Schicksal von Jüdinnen und Juden, politisch Verfolgten, behinderten Menschen, Sinti, Zeugen Jehovas, Homosexuellen oder Männern, die den Kriegsdienst verweigern wollten. Ohne das Ehepaar Wienand gäbe es auch keine Gedenkstele für die Zwangsarbeiter, die bei Bosch in Feuerbach in der Produktion eingesetzt waren. Für die Stuttgarter Stolperstein-Bewegung ist das Ehepaar Wienand das Gedächtnis der NS-Zeit, würdigt die Patin Gudrun Greth dieses Engagement.
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Die Stuttgarter des Jahres 2022
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1. Preis: Georgios Metaxarakis
„Ohne das Ehrenamt ist der Ball ohne Luft“, das weiß Georgios Metaxarakis, und als Leiter der Kinderfußball-Akademie handelt er selbst danach – seit vielen Jahren steht er mit Kindern auf dem Platz und genauso wichtig wie das Training mit dem Ball ist ihm die integrative Wirkung des Sports. „Inklusion ist wichtig“, erklärt er und setzt das Konzept in die Tat um. Jedes Kind, egal wie fit es ist, egal ob es eine Behinderung hat, egal woher es kommt, kann hier kicken. Metaxarakis hat in Brasilien mit Straßenkindern gearbeitet, und die Kinderfußballakademie des MTV ist ihm ein Herzensprojekt. Rassismus und Pöbeleien haben hier keinen Platz. Alle Kinder werden gefördert, und manches wächst dabei über sich hinaus.
2. Preis: Harry Pfau
Unmengen Lebensmittel landen im Müll. Harry Pfau sammelt seit 25 Jahren Brot, Gemüse, Obst und Milchprodukte, die sonst in der Tonne landen würden, und verteilt sie von Montag bis Samstag zwischen 10 und 17 Uhr an Menschen, die sich kaum etwas zu essen kaufen können. Harrys Bude vor der Marienkirche in der Tübinger Straße ist heute eine Institution, weil sich dort Bedürftige mit Essen eindecken können. „Wir sind ein richtiger Betrieb und werden von der Lebensmittelüberwachung kontrolliert“, berichtet Pfau, der selbst den Hunger kennt, weil er früher auf der Straße gelebt hat. Das Team sammelt täglich Lebensmittelspenden aus Supermärkten, von Bäckereien und vom Wochenmarkt ein.
3. Preis: Ralf Oberfell
Es ist der Albtraum schlechthin: Wenn die Polizei vor der Tür steht und eine Todesnachricht überbringt oder wenn das Baby in seinem Bettchen nicht mehr atmet. Ralf Oberfell betreut mit seinem Kriseninterventionsteam (Kit) Menschen in diesen schrecklichen Ausnahmesituationen. 15 geschulte Ehrenamtliche sind rund um die Uhr rufbereit. „Den Menschen einfach zuhören, das ist das Wichtigste“, weiß Oberfell. Auch praktische Hilfe bietet das Kit an: Es vermittelt Betreuungsangebote für die Angehörigen und benachrichtigt deren Freunde und Verwandte. Während seines Zivildienstes war Oberfell Rettungssanitäter. Dass die Angehörigen in ihrem Leid allein sind, nachdem sie mit einer schlimmen Nachricht konfrontiert sind, brachte ihn dazu, ein Team zusammenzustellen, das in diesen Fällen einsatzbereit ist. Hinweis in eigener Sache: Im Video über das Kit sind die Szenen gestellt.
Sonderpreis Jury: Vita Kochurova
Vita Kochurova hat schon am zweiten Tag nach dem Überfall zusammen mit der Hilfsorganisation Stelp einen Lastwagen mit Hilfsgütern gepackt. Dann hat sie ein Team zusammengestellt, das am Bahnhof die ankommenden Flüchtlinge empfangen konnte und den Verein Wolja gegründet – das ukrainische Wort bedeutet so viel wie Freiheit. Hier arbeiten mittlerweile auch Geflüchtete mit um ihren Landsleuten das Ankommen im fremden Land zu erleichtern. Vita Kochurova, die von Beruf Krankenschwester ist, hat zusammen mit geflüchteten Lehrerinnen eine Schule für die ukrainischen Kinder gegründet, bis sie einen Schulplatz bekommen haben. Besonders Familien mit behinderten Kinder liegen ihr am Herzen. Mit ihnen hat sie die entsprechenden Hilfen beantragt und Wohnungen gesucht. Heute betreut sie das Projekt aus dem Förderprogramm der Bürgerstiftung „Treffen für Familien mit Kindern mit Behinderung“. Damit nicht genug: Neben den vielen organisatorischen Aufgaben gibt sie selbst auch noch Deutschkurse.
Sonderpreis Jury: Afina Albrecht
Die Rede, die Afina Albrecht nach dem russischen Überfall auf dem Schlossplatz hielt, hat viele beeindruckt. Oberbürgermeister Frank Nopper bot sie an, die Flüchtlingshilfe für Stuttgart zu organisieren. Die Stadt nahm ihr Angebot an. Sie wurde Koordinatorin von „Ukraine engagiert“. Das Headquarter der Koordinierungsstelle, bei der alle Hilfsangebote von Privatleuten und der Verwaltung zusammenliefen, hat sie im Ausbildungscampus der Bürgerstiftung eingerichtet. Alle Hilfen mussten in die richtigen Bahnen gelenkt werden, der Einsatz der Ehrenamtlichen in den Unterkünften, am Bahnhof, am Telefon gesteuert werden und die ankommenden Spenden mussten verteilt werden, die Hotline musste besetzt sein. Ein riesiger logistischer Aufwand, den Afina Albrecht, die Projektleiterin im Software-Bereich ist, Tag für Tag geleistet hat – und dass sie vier Sprachen spricht, war für die Aktion zusätzlich sehr hilfreich. Mittlerweile koordiniert sie bei der Bürgerstiftung das Förderprogramm „Gemeinsam! Gute Orte stärken“, das mehr als 35 Projekte umfasst.
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Die Stuttgarter des Jahres 2021
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1. Preis: SERKAN EREN
Serkan Eren hat sein Leben komplett umgekrempelt. Bis zu seinem schweren Verkehrsunfall 2009 war er Fitnesscoach, danach arbeitete er als Sportlehrer – bis zu jenem Abend, an dem er im Fernsehen hungernde und frierende Kinder sah und sein Entschluss feststand: Ich muss etwas tun! Heute ist seine Hilfsorganisation STELP in zehn Ländern aktiv, um die Ärmsten der Armen mit Hilfsgütern zu versorgen. Er hat ein Netz von Ehrenamtlichen aufgebaut, die die Arbeit von STELP ermöglichen. Das jüngste Projekt ist das Café Natan in der Katharinenstraße: Wer hier einen Kaffee trinkt, ernährt damit einen Tag lang zwei Kinder im Jemen, denn alle Einnahmen sind Spenden.
2. Preis: ANNA BUTTERS UND ANNE BLUMERS
Testen schafft Klarheit. Anna Butters und Anne Blumers haben schon zu einem Zeitpunkt diesen Nutzen erkannt, als die Stadt noch keine einzige Corona-Teststation eingerichtet hatte. Im März 2021 machten sich die beiden Frauen ans Werk. Im Nachbarschaftszentrum Höfle auf dem Killesberg testeten sie kostenlos Kindergarten- und Schulkinder sowie Erwachsene. So konnten sie ihnen den gefahrlosen Besuch bei den Großeltern oder das Treffen mit Freunden ermöglichen. Mit ihrer Initiative gaben sie den negativ Getesteten ein Stückchen ihres sozialen Lebens zurück, und den Infizierten die Gewissheit, dass sie in Quarantäne müssen. 400 Tests haben sie zunächst auf eigenes finanzielles Risiko und mit einem gehörigen persönlichen Einsatz durchgeführt.
3. Preis: LUISA HÄNDLE
Das Berger Plätzle bei der Villa Berg im Stuttgarter Osten hat Luisa Händle wieder zum Leben erweckt: Hier wird gesungen und gewerkelt. Es gibt einen Kinder-, einen Erwachsenen und einen Seniorenchor. Aber noch viel mehr hat die Designerin hier für die Begegnung der Berger geleistet. In den Quartiersquartetten beackern drei Monate lang jeweils vier Leute mit sehr unterschiedlichem Alter einen der Bereiche Singen, Kochen, Gärtnern, Schaffen. Gemeinsam werden auch die Hochbeete gepflegt. Für sie gibt es Patenschaften. Und für das Vereinsheim des Männergesangsvereins Berg im Zentrum des Plätzle hat Luisa Händle eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen, denn die neuen Ideen brauchen Farbe.
Sonderpreis Jury: Naser Rostami
Mohammad Naser Rostami ist 2015 aus Afghanistan geflüchtet und versteht sich als Vermittler zwischen den Kulturen. Insbesondere was deren unterschiedliches Rollenbild von Mann und Frau angeht. Bei einem Raketenangriffs der Taliban wurde er schwer verletzt. Seitdem ist er gelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen. In Stuttgart hat er neuen Lebensmut geschöpft und engagiert sich gleich in mehreren Bereichen und Institutionen als Ehrenamtlicher: in der Gewaltprävention, als Dolmetscher und als Gesundheitslotse für Geflüchtete. Rostami trainiert behinderte Kinder im Basketball und macht Stadtführungen. Damit er körperlich fit bleibt, treibt er selbst Sport, war mit einem Handbike sogar beim Stuttgart-Lauf dabei und in Ulm hat er so einen Halbmarathon gemeistert.
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Die Stuttgarter des Jahres 2019
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Marcus Klein
Marcus Klein lädt Bedürftige zum Festessen ein, und im „Heißen Kessel“ gibt es Maultaschen und etwas zum Anziehen. Wenn er mit vielen freiwilligen Helfern an festlich gedeckten Tischen zu Weihnachten in der Alten Reithalle Gänsebraten mit Rotkohl und Knödel für Menschen serviert, die es sich sonst nicht leisten können, dann leuchten die Augen seiner Gäste. Außerdem gibt es drei bis viermal im Jahr in der Marienkirche den „Heißen Kessel“ mit Maultaschen und Gulasch.
Gudrun Kaper
Gudrun Kaper ist eine Vermittlerin zwischen den Kulturen. Sie erteilt unter anderem Deutschunterricht für Angehörige der US-Armee und weiß bei Problemen im Alltag meistens eine Lösung. Seit vielen Jahren ist die 75-Jährige bei den amerikanischen Armeeangehörigen sozusagen das Bindeglied zwischen Vereinigten Staaten und Deutschland. „Ask Gudrun“ – frag Gudrun, das ist bei den Beschäftigten in den Vaihinger Patch Barracks ein geflügeltes Wort.
Katja & Andreas Werft
Katja und Andreas Werft sind die guten Geister des Ringervereins SG Weilimdorf. Dessen Förderverein für den Ringkampfsport wäre ohne das engagierte Ehepaar aufgeschmissen. Sie stemmen so ziemlich alles hinter den Kulissen, was den Ringern bei den vielen Festen im Stadtteil zu seinem guten Image verhilft, weil die beiden für die Bewirtung und das Programm und für die ganze Organisation sorgen. Und das machen sie mit einer unermüdlichen guten Laune.
Gudrun Rohde
Gudrun Rohde hat eine späte und heftige Liebe für Afrika entdeckt. Sie baut gemeinsam mit Julius Ekwueme, dem Pfarrer in Oppenweiler, mit Spenden in dem nigerianischen Dorf Amanaogu ein Ausbildungszentrum für junge Menschen auf, die sonst keine Chance hätten. Das Zentrum soll in den nächsten Jahren fertig werden. Dafür hat Gudrun Rohde den gleichnamigen Hilfsverein gegründet. Für die Kinder in dem Dorf ist die Dürrlewangerin nur die „Weiße Oma“.
Walter Häbe
Walter Häbe ist in der Flüchtlingshilfe aktiv. Er hat viel Geld für einen Spielplatz gesammelt, arbeitet im Repair-Café und fährt Kinder und Senioren zu Terminen. Der Patron von Neugereut ist mit seinen 88 Jahren an vielen Stellen im Stadtteil präsent. Der gelernte Elektroinstallateur hat sich bereits als junger Mann für die Kinder- und Jugendarbeit engagiert. Später studierte er Sozialarbeit und fand eine Aufgabe in der Geschäftsführung der Stuttgarter Jugendhäuser.
Matthias Becker
Matthias Becker schlägt sich als Leiter der Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes mit seinen Vierbeinern auf der Suche nach vermissten Personen so manche Nacht um die Ohren. Für seine Hovowart-Hündinnen Lotte und Pakuna ist das eine willkommene Abwechslung. Die drei sind rund um die Uhr Einsatzbereit. Außerdem fährt der Gärtnermeister im Winter zwischen 22 und 2 Uhr den Kältebus des DRK und bringt Wohnsitzlosen heißen Tee, Isomatten und Decken.
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Die Stuttgarter des Jahres 2018
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Heidi Rehse
Heidi Rehse ist Tänzerin, Choreografin und Traumatherapeutin. Seit vielen Jahren leitet sie ehrenamtlich Tanz- und Theaterprojekte, beispielsweise in Afrika, Brasilien und Indien, aber zum Beispiel auch im Jugendhaus in Stuttgart West. Während der Ebola-Epidemie 2014 in Westafrika war die alleinerziehende Mutter von drei Kindern mehrfach vor Ort, um vor allem Kindern und Jugendlichen zu helfen.
Marianne Löffler & Elfriede Mezger
Marianne Löffler und Elfriede Mezger arbeiten seit 50 Jahren für das Rote Kreuz. Seit 37 Jahren leiten die Zwillingsschwestern die Kleiderkammer der Organisation in Stuttgart-Vaihingen. Sie verteilen nicht nur gut erhaltene Hosen, Jacken und Schuhe. Sie haben auch für jeden ihrer Kunden ein gutes Wort. Und sie begegnen den Menschen, die zu ihnen kommen, mit Respekt, unabhängig von ihrer Herkunft.
Stefanie Palm
Stefanie Palm engagiert sich in einem Verein, der sich um Menschen kümmert, die von der Glasknochenkrankheit betroffen sind. Sie selbst ist Mutter eines vierjährigen Sohnes mit diesem Gen-Defekt. Es geht ihr vor allem darum, Vorurteile abzubauen. Rund 6000 Menschen in Deutschland leiden unter dieser Krankheit.
Kristin Hasselwander
Kristin Hasselwander setzt sich in der familieneigenen Schreinerei dafür ein, dass geflüchtete Menschen eine Ausbildung machen können. Dabei geht es auch um fehlende finanzielle Förderung und mangelnde gesetzliche Regelungen. Dank ihres Engagements erhalten die Azubis jetzt im ersten Jahr eine Vergütung in Höhe des Existenzminimus.
Petra Benzing
Petra Benzing engagiert sich unter anderem in der Flüchtlingshilfe in Stuttgart Stammheim sowie im Luise-Schleppe-Altersheim. Außerdem leistet sie aktive Nachbarschaftshilfe im eigenen und in drei weiteren Häusern. Sie ist im Motorsportclub Stuttgart aktiv und sitzt im Bezirksbeirat von Stammheim.
Björn Seemann
Björn Seemann hat den kleinen Verein SV Prag durch jahrelanges und intensives ehrenamtliches Engagement wieder zu neuem Leben erweckt. Er sammelte Spenden, verhandelte über Finanzierungen und sorgte dafür, dass sein Verein einen eigenen Kunstrasen bekommt. Er hat selbst neun Jahre lang eine Jugendmannschaft trainiert. Fünf Jahre war er Kassierer und Abteilungsleiter der Fußballabteilung. Er ist „Mister SV Prag“.
Andrzej Estko
Andrzej Estko hält seit mehr als zehn Jahren das Projekt AMOS am Leben. Dieses wurde vor dem Hintergrund des ersten Armutsberichtes in Stuttgart ins Leben gerufen. Er hat eine Selbsthilfegruppe entwickelt, in der sich jede Woche 30 Besucherinnen und Besucher zwischen 30 und 70 Jahren treffen – in den vergangenen Jahren verstärkt aus Kriegsgebieten.
Markus Wagner
Markus Wagner engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in verschiedenen Projekten und Organisationen. Ein Projekt des gelernten Steinmetzes heißt „Mitmachen Ehrensache“. Darin arbeiten Jugendliche einen Tag im Jahr für einen guten Zweck. Er setzt sich darüber hinaus für Bildende Künstlerinnen und Künstler ein. Und der Hobbykoch ist seit vielen Jahren mit dem Slowmobil unterwegs und kocht darin mit Kindern und Jugendlichen.
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Die Stuttgarter des Jahres 2017
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Anne Siepmann
Als Elternbeiratsvorsitzende an der Margarete-Steiff-Schule vermittelt Anne Siepmann zwischen Schülern, Eltern und Lehrern, wenn es nötig ist. Den Jungen und Mädchen an der Schule möchte sie eine Dolmetscherin sein. Zudem ist Anne Siepmann im Vorstand des Stuttgarter Körperbehindertenvereins. Ihr Motto: „Am guten Leben unserer Kinder haben die anderen Menschen einen großen Anteil.“
Marlis Brönner
Seit 13 Jahren begleitet Marlis Brönner Opfer von Sexualstraftaten zu den Verhandlungen. Sie ist da, wenn es vor Gericht ernst wird. Dann ist sie Helferin, Unterstützerin und Beraterin. Ihr Ziel: „Ich will, dass die Opfer im Gerichtssaal Beachtung finden.“ Marlis Brönner tut das mit einer Selbstverständlichkeit, um die sie selbst nicht viele Wort machen würde. Der Verein „PräventSozial/Bewährungshilfe Stuttgart“ arbeitet mit etwa 25 Ehrenamtlichen. Sie werden von einer hauptamtlichen Sozialpädagogin geschult
Mandy und Marcel Pierer
Mandy und Marcel Pierer haben die MTV Wheelers zu einer Breitensportrollstuhlgruppe für Kinder wiederbelebt. Das Ehepaar bietet das ganze Jahr über, alle 14 Tage, ein Rollstuhltraining an. Dort lernen Sie Sportarten wie Volley- oder Basketball, Fechten und Badminton kennen. Mit 5 Kindern fingen Sie an. Heute kommen 15 Kinder zur Kinderrollstuhlgruppe des MTV Stuttgart. Der Antrieb von Mandy und Marcel Pierer ist ihr Sohn Henry, der selbst auf einen Rollstuhl angewiesen ist. „Wir wollen, dass unser Sohn ein selbstbestimmtes Leben führt.“
Nicoleta Bolschetz
Nicoleta Bolschetz steht jungen rumänischen Frauen bei, die als Prostituierte in Stuttgart arbeiten. Sie ist deren Vertraute aus der fernen Heimat. Ihren Lebensunterhalt verdient sie als Krankenpflegerin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Seit 2015 arbeitet sie ehrenamtlich bei SISTERS e.V. Sie fragt sich: „Was denken sich eigentlich die Freier dabei?“ Ihr eigenes Leben nahm eine glückliche Wende. Nicoleta Bolschetz, gebürtige Rumänin, wurde mit knapp acht Jahren von einem deutschen Paar adoptiert. Aber die Erinnerung blieb. Um die Aufklärungsarbeit in Rumänien voranzutreiben, hat sie in ihrem Urlaub Kontakte zu Lehrerinnen und zu Organisationen geknüpft, die rückkehrenden Frauen in Rumänien Schutz bieten.
Wolfgang Strobel
Mit seinem Verein „Besuch im Anderland“ bringt Wolfgang Strobel Grundschulkinder und Demenz oder Alzheimer erkrankte Menschen zusammen. Durch regelmäßige Besuche hofft er, Berührungsängste abbauen zu können. Seine Vision: „Ich hoffe, dass Demenz und Alzheimer irgendwann mal kein Tabu mehr sein wird.“ Wolfgang Strobel bekam bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit Einblicke, die ihn nachhaltig beschäftigten. Er ließ sich auch noch zum Mentor fürs Bürgerengagement ausbilden und entwickelte ein Konzept, wie man schon bei Grundschülern das Verständnis für Menschen mit Demenzerkrankungen wecken kann.
Elke und Uwe Münch
Das Ehepaar Münch organisiert jedes Jahr einen Motorradausflug mit 30 pflegebedürftigen Mitfahrern aus dem Pflegezentrum im Generationenzentrum Heslach. Es ist ein PS-starker Ausflug ins Glück – im Beiwagen. Zehn Gespannfahrer waren es im ersten Jahr 2013. Damit bei der Ausfahrt alle Pflegebedürftigen an die Reihe kamen, mussten die Biker ein paar Runden fahren. Heute sind es mindestens 30 Biker. Die Sache hatte sich rumgesprochen, und den Fahrern machte es Freude, Anderen Freude zu bereiten – auch denen, die in ihrer Lederkluft wahnsinnig gefährlich aussehen.
Issam Abdel Karim
Als Kind kam Issam Abdel Karim aus dem Libanon nach Stuttgart. Heute macht er den Neuankömmlingen unter anderem in der Unterkunft auf dem Killesberg Mut. Er ist ein Verzahner der Welten. Sein Wahlspruch: „Wenn wir uns heute versöhnen, haben wir morgen Frieden.“ Zum Laufen gehört nach seinen Worten auch das Fallen. Das sagt er den Neubürgern und erzählt ihnen seine Geschichte. Er will verhindern, dass sie in die Hoffnungslosigkeit abdriften. Wenn man die Menschen schon in unterschiedliche Gruppen ordnen muss, dann trennt er sie in Neu- und Alt-Bürger.
Albrecht Wolf
Der Verein KEKS ist eine Patienten- und Selbsthilfeorganisation für Kinder und Erwachsene mit kranker Speiseröhre. Albrecht Wolf kümmert sich beim Verein KEKS um die Finanzen. Denn zu einer erfolgreichen Selbsthilfe gehört auch jede Menge Bürokratie. Albrecht Wolf, hat 35 Jahre Erfahrung im Rechnungs- und Finanzwesen in der IT-Branche. Als er in Rente ging durchsuchte er das Netz nach einem neuen Aufgabenfeld und erinnerte sich an KEKS. Ein Anruf genügte, schon war er dabei. Seine Motivation: „Wenn man die Bilder sieht, weiß man, dass das Geld gut investiert war.
Marika Baur
Mit dem Verein SocEntBW (Social Entrepreneurship Baden-Württemberg e.V.) bietet Marika Baur Unternehmen eine Plattform, die einen Mehrwert für die Gesellschaft haben. Sie möchte eine Vernetzerin sozialer Geschäftsideen sein. Auf diese Weise versucht sie die Welt ein klein wenig besser zu machen. Ihre Devise: „Es ist immer gut, sich große Ziele zu setzen.“ Zwischen 30 und 40 soziale Start-ups haben sich bereits durch SocEntBW zusammengetan. Hinter ihrem Engagement steht die Überzeugung, dass es nichts bringt, nur eine gute Idee zu haben, man muss sie auch umsetzen. Damit dies gelingt, gibt sie Coaching-Angebote, Hilfe beim Businessplan und anderen Kompetenzen.
Christina Scheib
Insgesamt 26 Jahre lang war sie bei den Grünen Damen und Herren aktiv. Sie weiß, wie wichtig es ist zuzuhören sowie Patienten und Heimbewohnern in den Stuttgarter Krankenhäusern und Pflegeheimen zur Seite zu stehen. Christina Scheib sagt: „Wir sagen das, was Alte und Kranke sich nicht zu sagen trauen.“ Die Frauen und Männer, die man an ihren grünen Kitteln erkennt, wollen das Therapeutikum sein, „damit niemand sich ausgeliefert fühlt“. Denn man wird als einer unter vielen im großen Pflege- und Krankenhausbetrieb schnell zur Nummer.
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Die Stuttgarter des Jahres 2016
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Jutta Schüle
Im Jahr 2012 hat Jutta Schüle ein inklusives Tanzprojekt ins Leben gerufen. Inzwischen treffen sich die Menschen mit und ohne Handicap einmal im Monat sonntags im Cannstatter Tanzlokal Melodie. Die 57-Jährige ist Ansprechpartnerin und Organisatorin für das Projekt. Mittlerweile kommen aus ganz Stuttgart und darüber hinaus Teilnehmer. „Das Besondere ist, dass es sich um ein Angebot ohne große Hürden handelt“, erklärt Sylvia Schweizer, die Jutta Schüle als Stuttgarterin des Jahres vorgeschlagen hat. „Man kann einfach dabei sein, und niemand ist gezwungen zu tanzen.“ Es ist Jutta Schüle sogar gelungen, den Tänzer und Choreographen Eric Gauthier für ihre Arbeit zu gewinnen. Darüber hinaus organisiert sie regelmäßig Tanzworkshops in verschiedenen Stadtbezirken.
Margot Dorn
Die 65-Jährige engagiert sich seit sechs Jahren unter anderem beim Stuttgarter MedMobil. Sie und die anderen Mitarbeiter versorgen Menschen medizinisch, die sich am Rande der Gesellschaft bewegen. An sieben Tagen in der Woche fährt das MedMobil an mehrere Brennpunkte der Stadt, zum Beispiel in den Schlosspark oder an die Paulinenbrücke. Jakob Reineke hat Margot Dorn als Stuttgarterin des Jahres vorgeschlagen. „Bei Frau Dorn fällt auf, dass sie den Mitmenschen, die unserer Gesellschaft ausgegrenzt werden, empathisch und mit hoher Präsenz begegnet“, erklärt der Sozialarbeiter des MedMobils.
Dietmar Böhringer
Er leitet den „etwas anderen Singkreis“, der aus blinden und sehbehinderten Sängerinnen und Sängern besteht. Der 71-Jährige ehemalige Lehrer an der Nikolauspflege ist kein ausgebildeter Musiklehrer, aber ein engagierter Pädagoge. Eine seiner ehemaligen Schülerinnen ist Sonja Prinz. Die 51-Jährige hat Dietmar Böhringer als Stuttgarter des Jahres vorgeschlagen. In ihrer Begründung heißt es unter anderem: „Es geht ihm in erster Linie um die Chorgemeinschaft und die gemeinsame Musik. Er als Person hält sich dabei bescheiden im Hintergrund.“ Ein weiteres Thema, das Dietmar Böhringer besonders am Herzen liegt, ist das barrierefreie Bauen von öffentlichen Einrichtungen.
Dominik Braun
Dominik Braun findet, dass der Preis Stuttgarter des Jahres eigentlich den Schülerinnen und Schülern gebührt, die in die Flüchtlingsunterkunft am Lautlinger Weg in Möhringen gehen und den jüngeren Kindern dort beim Deutschlernen und bei den Hausaufgaben helfen. Diese Bescheidenheit ist typisch für den sozial engagierten Verbindungslehrer am Königin-Charlotte-Gymnasium, der das Projekt initiiert hat. „Dominik Braun ist keiner, der im Rampenlicht stehen will. Aber er findet, dass man nicht immer nur reden kann, sondern auch etwas tun muss“, sagt die Elternsprecherin der Klasse 10a, Sabine Duvernoy. Sie hat Dominik Braun im Namen der ganzen Klasse als Stuttgarter des Jahres vorgeschlagen. Das Thema Flüchtlinge ist Dominik Braun seit jeher eine Herzensangelegenheit. Besonders stolz ist er darauf, dass bei einem Sponsorenlauf der Schule im vergangenen Jahr fast 10.000 Euro für das Heim am Lautlinger Weg zusammengekommen sind.
Christian Menzel, Dr. Stephan Rauscher und Dr. Simon Reichenauer
Das Ärzte-Team hat gemeinsam mit Kollegen eine Sprechstunde für Flüchtlinge im alten Reitstadion eingerichtet. Die drei jungen Ärzte arbeiten hauptberuflich in der Interdisziplinären Notaufnahme am Katharinenhospital. Als im vergangenen Sommer die Erstaufnahmeeinrichtungen in Stuttgart überfüllt waren, kamen immer mehr Patienten mit Erkältungen, Husten und kleinen Wunden in die Notaufnahme – die dafür eigentlich nicht gedacht ist. Daher beschlossen die drei Ärzte spontan, vor Ort zu helfen. Ein Team von etwa 20 freiwilligen Ärzten und Kinderärzten bietet Sprechstunden an. Die drei Initiatoren sind mittlerweile vor allem fürs Organisatorische zuständig. „Es hat mir gefallen, dass die Jungs praktisch tätig geworden sind und nicht auf Zuständigkeit von anderen verwiesen haben“, sagt Dr. Axel Enninger, der sie für den Preis Stuttgarter des Jahres vorgeschlagen hat.
Hans-Dieter Mechler
Er hat die Initiative VerA in der Region Stuttgart aufgebaut und begleitet mit seinem Team Auszubildende in schwierigen Situationen. Ende 2008 hatte der Senior Experten Service, eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Bonn, mit Wirtschaftsverbänden VerA aufgelegt. Jugendlichen, die mit dem Gedanken spielen, ihre Lehre abzubrechen, werden Senior-Experten zur Seite gestellt. Der Stuttgarter Hans-Dieter Mechler begann 2010 damit, das Netz in der Region Stuttgart zu verankern. Inzwischen hat der 71-Jährige 150 ehrenamtliche Begleiter im Rentenalter um sich geschart. Als Regionalkoordinator ist er unermüdlich im Einsatz, um die hohe Zahl der Ausbildungsabbrüche zu verhindern. Fast 400 Azubis hat VerA bisher betreut, „in 80 Prozent der Fälle haben wir eine Lösung gefunden“, sagt Hans-Dieter Mechler.
Petra Reichelt
Die 61-Jährige setzt sich in der Second-Hand-Boutique PragA für langzeitarbeitslose Frauen ein. Für sie ist ehrenamtliche Arbeit selbstverständlich, ob im Kirchengemeinderat oder im Chor. Im Jahr 2001 hat sie gemeinsam mit dem damaligen Diakon Alfred Nicklaus verschiedene soziale Projekte initiiert. Es entstanden die Nachbarschaftshilfe, der Tauschring Nord-Pool und, wie sie sagt, „das größte, schwierigste, aber auch schönste Projekt“: die Second-Hand-Boutique PragA, die im September 2008 eröffnet wurde. Ziel ist es, dass die arbeitslosen Frauen auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Chance bekommen. Neben Petra Reichelt arbeiten zurzeit drei Langzeitarbeitslose sowie 16 Ehrenamtliche. Im PragA werden Kleider- und Sachspenden gesäubert, in der Nähwerkstatt wieder aufgepeppt und zu erschwinglichen Preisen verkauft. „Frau Reichelt bereitet den Boden für eine würdevolle Begegnung mit jenen, die glauben, ihre Würde verloren zu haben“, sagt Pfarrer Michael Heil von der Kirchengemeinde St. Georg, der sie für den Ehrenamtspreis vorgeschlagen hat.
Roland Baur
Er ist seit beinahe 30 Jahren bei der Stuttgarter Aidshilfe engagiert. Roland Baur hat den Verein JES (Junkies, Ehemalige, Substituierte) mitbegründet, in dessen Bundesverband er mittlerweile im Vorstand sitzt. In der Begründung seines Paten heißt es: „Es ist genau eine solche Tätigkeit im Schatten der Gesellschaft und für einen Personenkreis, für den sich einzusetzen es keine Lorbeeren gibt.“ Jedes Jahr am 21. Juli organisiert Roland Baur eine Veranstaltung an der Gedenktafel für die verstorbenen Drogenabhängigen auf dem Karlsplatz.
Nilgün Tasman und Hans Ulrich Scholpp
Das Ehepaar setzt sich auf vielfältige Weise für Obdachlose und Flüchtlinge in Stuttgart ein. Als Organisatoren der Benefizveranstaltung „Tischlein, deck‘ dich“ für die Vesperkirche sind sie vielen Stuttgartern bekannt. Nilgün Tasman schafft es dank ihrer guten Netzwerke immer wieder, Prominente zu kostenlosen Auftritten zu ermuntern. In sieben Jahren „Tischlein deck‘ dich“ sind 70.000 Euro für die gute Sache zusammengekommen. „Und wir stehen dafür ein, dass das Geld an die richtige Stelle kommt“, betont Scholpp. Nilgün Tasman hat drei Theaterstück geschrieben. Damit will sie einen Beitrag zur Integration leisten: Sie möchte Ängste vor dem Fremden abbauen und für Verständnis werben. Seit drei Jahren unterstützen die beiden zudem Flüchtlingsunterkünfte in der Stadt. Für die Unterkunft an der Mercedesstraße sammeln sie unermüdlich Windeln, Babynahrung, Kinderwagen und mehr. Das Heim an der Tunzhofer Straße hat dank des Ehepaars jetzt zwei Spielzimmer. „Wir sind vom Glück geküsst“, sagt Hans Ulrich Scholpp, „deshalb wollen wir teilen.“
Julia Schäuble
Die heute 24-Jährige engagiert sich seit vier Jahren vor allem für demenzkranke Senioren im Gradmann Haus in Stuttgart-Kaltental. Julia Schäuble war zunächst in einer stationären Wohngruppe tätig. Dort lebten Menschen in der Endphase ihrer Demenz. „Das war teilweise sehr belastend“, schrieb Johanna Berner in ihrer Begründung, mit der sie ihre Freundin Julia zur Stuttgarterin des Jahres vorgeschlagen hat. Heute arbeitet Julia Schäuble in der Tagesbetreuung. Sie macht mit den Gästen – so werden die Patienten im Gradmann Haus genannt – Spaziergänge, spielt mit ihnen Karten oder Mensch-ärgere-dich-nicht. „Gerade weil auch immer mehr jüngere Menschen demenziell erkranken, braucht es Betreuer, die sich aktiv mit ihnen beschäftigen“, erklärt Johanna Berner.
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Die Stuttgarter des Jahres 2015
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Radoslaw Pallarz
Als Musiker und Komponist organisiert Radoslaw Pallarz seit vielen Jahren ehrenamtlich in seiner Freizeit unvergessliche und beeindruckende Kinderkonzerte im Olgahospital. Dabei können schwer kranke Kinder, deren Familien sowie gesunde Kinder und alle Interessierten den Musikern zuhören. Radoslaw Pallarz tritt nicht nur als Organisator auf, sondern er bringt sich auch selbst musikalisch ein. Er schreibt Stücke und initiiert neue Projekte. Er hat Künstler, Orchester und Chöre bewegt, unentgeltlich im Olgahospital aufzutreten.
Jama Maqsudi
Seit 30 Jahren lebt Jama Maqsudi in Stuttgart. Fast genauso lange engagiert er sich für Flüchtlinge. Sein Mut gegenüber der Politik, sein Durchhaltevermögen im Engagement für die Flüchtlinge, sein Erfindergeist bei einem Afghanistan-Projekt sowie sein Sendungsbewusstsein machen ihn zu einem Stuttgarter des Jahres. Von Deutschland aus versucht er eine Brücke in seine ehemalige Heimat zu schlagen. Dafür hat er den Deutsch-Afghanischen Flüchtlingsverein gegründet. Mit Spenden hat Jama Maqsudi einen Kindergarten und eine Krankenstation bei Kabul aufgebaut und möchte so Kindern und Jugendlichen helfen.
Vanessa Fritz
Die 22-jährige ist seit ihrem 13. Lebensjahr ehrenamtlich aktiv und hat schon früh Jugendgruppen geleitet. Vanessa Fritz ist Botschafterin für die Aktion „Mitmachen Ehrensache – Jugendliche jobben für einen guten Zweck“. Bei dieser Aktion suchen sich Jugendliche einen Arbeitgeber und arbeiten einen Tag lang unentgeltlich. Das Geld spenden sie für regionale soziale Projekte, die von den Jugendlichen mitbestimmt werden. Vanessa Fritz hat eine Gabe, anderen zu helfen, sie in ihren jeweiligen Lebenslagen ernst zu nehmen und mit ihnen Lösungen für ihre Probleme zu finden.
Sieglinde Brändle
Die über 80-jährige Sieglinde Brändle arbeitet seit mehr als 40 Jahren ehrenamtlich im evangelischen Waldheim Degerloch. Sie steht im Sommer regelmäßig in der Küche und bereitet das Essen für mehrere hundert Kinder zu. Ihr Einsatz beschränkt sich nicht nur auf das Zubereiten von Mahlzeiten. Sieglinde Brändle ist auch für den täglichen Einkauf während der Waldheimzeit zuständig. Darüber hinaus hat sie selbstverständlich immer ein offenes Ohr für die kleinen und großen Sorgen ihrer Schützlinge.
Doris Kretzschmar
Im Jahr 2009 hat Doris Kretzschmar mit viel persönlichem Engagement die Unified Basketball-Mannschaft TV 89 Zuffenhausen ins Leben gerufen. Dort spielen Mannschaften mit und ohne geistigem Handicap in gemeinsamen Teams Basketball. Dies soll die Integration außerhalb von Behinderten-Einrichtungen fördern und ausbauen. Nach einem ersten Platz bei den Special Olympic National Games in München 2012 folgt 2015 ein ganz besonderes Ereignis für die Mannschaft rund um Doris Kretzschmar. Im Juli dürfen sie an den Special Olympics World Games in Los Angeles teilnehmen. Diese außerordentliche Inklusionsleistung ist nur durch das besondere Engagement von Doris Kretzschmar möglich geworden.
Peter Schad
Seit 15 Jahren versorgt der 48-jährige Peter Schad fast täglich abends bedürftige Familien mit Brot, Brötchen und Backwaren, die er zuvor bei örtlichen Bäckereien abgeholt hat. Die Bäcker überlassen ihm nach Ladenschluss die übrig gebliebenen Produkte. Außerdem versorgt Peter Schad viele Familien mit Kleidung, die er von Privatpersonen zur Verfügung gestellt bekommen hat. Peter Schad ist Schreiner. Seit seiner Ausbildung leistet er schwere körperliche Arbeit. Noch nie hat er sich auch nur einen Tag von seinem Ehrenamt frei genommen.
Lotti und Enrico Giacomini
Das Ehepaar Giacomini kümmert sich seit Jahren um die Bewohner des Generationenzentrums Kornhasen in Stuttgart-Wangen. Sie verbringen dort täglich mehrere Stunden. Sie kommen zum Spielen (meist Rommé oder Mensch-ärgere-dich-nicht); sie holen die weniger mobilen Bewohner zu Veranstaltungen ab; sie machen mit ihnen Ausflüge; sie singen mit ihnen, und sie sind bei der Sitzgymnastik dabei. Das Entscheidende aber ist: Sie sind da, haben für alle ein Lächeln und hören zu. Das Schwierigste an ihrer Arbeit ist, so finden die beiden, der Verlust guter Freunde, die sie im Generationenhaus gefunden haben. Mittlerweile sind Lotti und Enrico Giacomini im Generationenzentrum eine Institution.
Barbara Hürttle
Seit fast 20 Jahren betreut die 63-jährige Barbara Hürttle Prostituierte im Café la Strada. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Café ein Rückzugsort für die Frauen im Leonhardsviertel geworden ist. Sie hat für die Einrichtung und die Ausstattung des Cafés gesorgt. Regelmäßig steht sie abends im Café la Strada und übernimmt Theken- und Küchendienste. Sie hört den Frauen zu, versorgt sie mit den nötigsten Dingen und versucht ihnen Achtung und Anerkennung entgegenzubringen. Seit Jahren organisiert und gestaltet sie eine Weihnachtsfeier im Café. Sie dekoriert dann die Räume und kümmert sich um die Geschenke für die Prostituierten und Stricher.
Gudrun Nitsch
Die pensionierte Lehrerin Gudrun Nitsch engagiert sich seit vielen Jahren unter anderem für die Integration von Flüchtlingen in Vaihingen. Als 1989 die erste Unterkunft eröffnet wurde, gründete sie den ersten Helferkreis. Seit dieser Zeit unterstützt sie mit vielen Gleichgesinnten kontinuierlich Flüchtlinge aus vielen Ländern. Insbesondere kümmert sie sich um Kinder und Jugendliche – vom Kindergarten bis zur Ausbildung. Darüber hinaus fördert und organisiert sie ein System von Patenschaften. Als Mitte September 2013 wieder eine große Flüchtlingsunterkunft in Vaihingen eröffnet wurde, war Gudrun Nitsch sofort dabei. Aus dem Stand organisierte sie rund 50 Mitstreiter, die sich ehrenamtlich für die in der Unterkunft lebenden Menschen einsetzten. Dazu gehören auch Kennenlern-Veranstaltungen mit den Nachbarn im näheren Umkreis um Berührungsängste abzubauen.
Alfred Weckherlin
Der pensionierte Lehrer engagiert sich seit zweieinhalb Jahren ehrenamtlich bei der Bahnhofsmission im Hauptbahnhof. Ohne Berührungsängste und mit Stolz springt er gern spontan ein, wenn Not am Mann ist. Er hilft ausländischen Bürgern, in dem teils unübersichtlichen Bahnhof das richtige Gleis zu finden. Manche Menschen kommen auch nur für eine Tasse Tee in den blauen Container am Bahnsteig 16. Obdachlose und Flüchtlinge werden mit dem Nötigsten versorgt. Unter anderem begleitet Alfred Weckherlin allein reisende Kinder auf ihrem Weg durch Deutschland. Er will – so sagt er – etwas zurückgeben. Er ist dankbar, einen sicheren Beruf gehabt und heute ein gutes Auskommen zu haben.
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Die Stuttgarter des Jahres 2014
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Bastelkreis Bad-Cannstatt
Sie häkeln, nähen, sticken, lachen und erzählen: Wenn sich die neun Frauen des Bad Cannstatter Bastelkreises für krebskranke Kinder alle zwei Wochen treffen, glühen die Stricknadeln. Die Runde um Gisela Kircher besteht schon über 25 Jahre. Seit 1998 kamen durch den Erlös der Mützen, Schals und Socken rund 135.000 Euro zusammen. Im Herbst und Winter sind die Frauen mit Verkaufsständen im Olgäle, im Katharinenhospital und in der Altenwohnanlage am Lindenbachsee aktiv. Weil Prof. Dr. Stefan Nägele und Cornelia Völklein vom Förderkreis krebskranke Kinder e.V. noch heute so angetan von dem Engagement sind, hat er den Bastelkreis für den Preis vorgeschlagen.
Martin Kluck
Angefangen hat alles mit Abigail, einem 7-jährigen Mädchen aus Tansania, das seinem Grundschullehrer zum Abschied einen Liebesbrief mit einer Zeichnung schenkte. Der ehrenamtliche Lehrer war Martin Kluck, der 2009 ein halbes Jahr in einer Schule in Tansania gearbeitet hat. Die Zeichnung hat er sich als Andenken an die Zeit auf ein T-Shirt gedruckt. Daraus ist das Modelabel Kipepeo (swahili = Schmetterling) entstanden. Alle Shirts und Pullover werden aus Bio-Baumwolle in Tansania hergestellt und dann in Stuttgart von ehrenamtlichen Helfern bedruckt. Die Motive sind immer Kinderzeichnungen von Abigails Schulkameraden. Von dem Erlös werden Schulgelder, Renovierungsarbeiten und Schulmaterialien bezahlt. Elisabeth Aichinger ist so beeindruckt von dem Engagement des 30-jährigen Stuttgarters, dass sie ihn für diesen Preis vorgeschlagen hat
Teodora Djukaric
Party, Party, Party – nichts außer feiern und Facebook im Kopf haben, das werfen viele den Jugendlichen von heute vor. Dass daran nichts (oder zumindest nicht oft etwas) dran ist, beweist Teodora Djukaric. Die Abiturientin aus Stuttgart-Vaihingen engagiert sich seit der fünften Klasse im Sozialen Arbeitskreis am Fanny-Leicht-Gymnasium. Hier arbeiten Senioren und Schüler zusammen – beide Seiten profitieren voneinander. Seit der zehnten Klasse gibt Teodora Djukaric zwei Mal in der Woche einen Englischkurs für Senioren. Ruth Schneider, die Leiterin des Sozialen Arbeitskreises, hat Teodora Djukaric durch die Schulzeit begleitet und ist angetan von ihrem Engagement. Deshalb hat sie die Abiturientin für den Preis vorgeschlagen.
Barbara Spehr
Jugendliche, die auf der Straße leben, kommen oft aus schwierigen Verhältnissen und sind sehr misstrauisch gegenüber Erwachsenen. In der Anlaufstelle Schlupfwinkel bekommen Jugendliche ein warmes Essen und können sich aufwärmen – über ihre Probleme und ihre Vergangenheit reden wollen die meisten zunächst nicht. Der Ton ist manchmal rau. Und doch kommt Barbara Spehr seit zwanzig Jahren zwei Mal in der Woche in die Einrichtung, um die Sozialarbeiter zu unterstützen. Mal kocht sie mit den Jugendlichen, mal hört sie nur zu, mal wirbt sie bei Firmen um Spenden für die Einrichtung. Nicht nur für die Jugendlichen, auch für die Sozialarbeiter ist die 82-jährige Stuttgarterin eine große Unterstützung. Der Sozialarbeiter Thorsten Bauer hat sie deshalb für den Preis vorgeschlagen.
Peter Georg Hues
Viele freuen sich auf mehr Zeit für ihre Hobbys, wenn sie in den Ruhestand gehen. Peter-Georg Hues war das zu wenig. Er wollte mehr machen, etwas Sinnvolles. Inzwischen geht er seit fast zehn Jahren zwei Mal in der Woche in die Justizvollzugsanstalt Stammheim und besucht Straftäter und Untersuchungshäftlinge. Mal spielen sie Tischtennis, Skat, Poker oder Schach – die Spieletreffs mit Peter-Georg Hues sind sehr beliebt. Manchmal brauchen die Inhaftierten einfach jemanden zum Reden. Es kam auch schon vor, dass Hues die Häftlinge zu Gerichtsterminen begleitet hat. Seine Frau Monika Hues-Srutek ist beeindruckt von dem Engagement und hat ihren Mann für den Preis vorgeschlagen.
GEORG GEWARGIS
Der 71-jährige gebürtige Iraker kommt seit etwa 30 Jahren regelmäßig ins Hans-Rehn-Stift in Stuttgart Rohr, um sich um die alten Menschen zu kümmern. Jeder kennt Georg Gewargis, jeder freut sich, wenn er um die Ecke biegt, um seine Schützlinge im Rollstuhl zu ihrem Treffen zu geleiten. „Er ist immer da, wenn man ihn braucht“, sagt eine Bewohnerin. Jeden Nachmittag nach der Kaffeerunde spähen die Bewohner am Tisch in den langen Gang und halten Ausschau nach Georg. Regelmäßig und zuverlässig von Montag bis Freitag kommt er um 15 Uhr um die Ecke. Seine Patin Ruth Haas sagt über Georg Gewargis: „Er holt die Menschen aus der Isolation, nimmt ihnen die Einsamkeit, schenkt Ihnen menschliche Wärme und Nähe. Und vor allen Dingen: Er ist immer lustig und vergnügt.“
CARA NEMELKA
Die 20-jährige Cara Nemelka machte sechs Jahre lang die Jugendarbeit in Stuttgart zu ihrem zeitraubenden Hobby. Sie nahm an stundenlangen Sitzungen teil, reiste zu Seminaren und Projekten, setzte sich für die Belange Jugendlicher ein und konnte zusammen mit anderen Gleichgesinnten etliches in Bewegung bringen. Als 20-jährige muss sie sich nach drei Amtsperioden von der Arbeit im Jugendrat verabschieden, doch auf Bundesebene will sie nach Ihrem Studium ihr Engagement fortsetzen. Ihre Patin und Freundin Anna Häcker sagt über Cara: „Sie ist sehr organisiert, kann sich gut ausdrücken und Leute überzeugen. Ich kann mir vorstellen, dass sie später Karriere in der Politik macht.“
Axel Clesle
Der 59-jährige Axel Clesle spielt seit zehn Jahren Theater – mit behinderten und nicht behinderten Jugendlichen. Er ist ein Zeitgenosse mit kreativen Facetten, ein Multitalent, wie man es nicht alle Tage trifft. Er schreibt Bücher und Gedichte, macht Theater, fotografiert, produziert Videos. Was ihn jedoch für den Preis „Stuttgarter des Jahres“ prädestiniert: das soziale Engagement für Jugendliche in Stuttgart mit und ohne Handicaps, nicht wenige auch mit Migrationshintergrund. Dafür hat er sein Sommertheater in das „HandiCaptions“-Festival umgewandelt. Clesles Pate Manfred Naegele sagt über ihn: „Mich fasziniert, dass er Theater mit behinderten Kindern und Jugendlichen macht, dass die mal stolz auf sich sein dürfen, dass sie nicht schief angeguckt werden, dass sie Beifall bekommen.“
Uwe Bodmer
Manchmal wird das Ehrenamt zu einem zweiten Beruf. Im Fall des 66-jährigen Uwe Bodmer vom Kinderschutzbund in Stuttgart scheint dies so zu sein. In den neun Jahren, die er sich ehrenamtlich für Menschen einsetzt, die Unterstützung brauchen, gab es unterschiedliche Aufgabengebiete. Eines ist jedoch immer gleich geblieben: Uwe Bodmer setzt sich vorbehaltlos und mit voller Kraft ein, wenn es um die Rechte von Kindern geht. Er setzt sich besonders für Familien ein, denen die Abschiebung droht. Kinder haben seiner Ansicht nach ein Recht auf Liebe und Geborgenheit. Sie haben ein Recht auf Ausbildung und auf Gesundheit. Bodmers Patin Ute Thon über ihn: „Er ist aufgeschlossen und tolerant, kann sich aber auch furchtbar über Ungerechtigkeiten aufregen, vor allem Kindern gegenüber.“
Renate Banse
Die 71-jährige Renate Banse ist seit 1973 beim SV Vaihingen als Schwimmlehrerin für behinderte und nichtbehinderte Kinder im Einsatz. Insgesamt hat sie mehr als 2.500 Kindern das Schwimmen beigebracht. An vier Tagen in der Woche steht sie im Vaihinger Rosentalbad am Beckenrand und gibt Hinweise und Ratschläge. Selbst ein indischer Student, der zuvor noch niemals im Wasser war, hat bei Renate Banse das Schwimmen gelernt. „Wichtig ist bei mir, dass jedes Kind Spaß hat, dass es sich richtig wohl im Wasser fühlt.“ Besonders setzt sich Renate Banse auch für Kinder mit körperlichen Einschränkungen ein. Ihre Patin Renate Reichenberger bewundert an ihr, „dass sie dieses Engagement mit den Kindern mit so viel Freude und Herzblut zeigt“.